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How to...

Hörsaalknigge

A wie Anrede

Du begrüßt deine Dozent:innen beim ersten Mal am besten mit ihrem Titel. (Das gilt besonders bei schriftlichem Kontakt). Dann merkst du sicher schnell, ob sie mit ihrem vollen Titel angesprochen werden wollen. Titel sammeln brauchst du aber nicht. Wenn du also Prof. XY sagst (oder schreibst) reicht das. Es ist nicht nötig, eine Mail mit „Sehr geehrter Herr Prof. Dr.-Ing. XY“ zu beginnen. „Sehr geehrter Prof. XY“ oder „Sehr geehrte Frau Professorin YZ“ ist korrekt und angemessen. Nur in einem offiziellen Briefkopf müssen alle Titel enthalten sein. Interpunktion und Großschreibung kannst du dir zwar beim Chat sparen, in einer Mail sollten sie aber beachtet werden. Die meisten Übungsleiter:innen und Tutor:innen bieten dir recht bald das »Du« an.

Studierende sitzen im Audimax. © Jürgen Huhn​/​TU Dortmund

B wie Brot essen

Klar, die Mensa iss nix für jeden. Aber für viele ist es auch nix, wenn du deine Salamistulle im Hörsaal auspackst.

C wie Covid 19

Halt dich an die Regeln. Überall. Immer.

D wie Da sein

Stell dich einen kleinen Moment in die Schuhe deiner Profs.: Wie motivierend wäre es für deinen Vortrag, auf zweihundert gähnende, gelangweilte und sich hinfläzende Gestalten zu sehen? Wenn du trotzdem drin bleibst, ver(sch)wende deine Zeit für ein Sudoku. Das macht einen arbeitenden Eindruck und wenigstens keinen Krach, aber eigentlich kannst du dann auch wegbleiben.

E wie Ende

Auch am Ende der Vorlesung gibt es manchmal wichtige Informationen und es sind Leute im Saal, die sie hören wollen. Wenn ihr alle zu einem Anschlusstermin gehen müsst, sprecht mit dem Prof. oder der Professorin drüber. Wenn überzogen wird, am besten klopfen. Auch wenn die Veranstaltung gefallen hat, ist ein aufmunterndes Klopfen angebracht!

F wie Fehler

Ein ganz andres Thema als störende Nebenunterhaltungen sind Fehler, die du erkennst, oder Fragen, die du hast. Lehrende und Kommiliton:innen werden dir dankbar sein, wenn du dich traust und dann fragst. Aber eben nicht nur deine Nachbarin oder deinen Nachbarn! Es soll Lehrende geben, die Gummibärchen fürs Fragen stellen verteilen.

H wie Handy

Mach.es.aus.

K wie Krank

In Zeiten nach Corona und sonstigen Epidemien sollte es sich eigentlich herumgesprochen haben: Auch wenn du denkst, dass du unbedingt dabei sein musst; besser ist, du bleibst zu Hause, wenn du krank bist. So ersparst du deinen Mitstudierenden, auch krank zu werden.

L wie Laptops

Auch Laptops gehören zu den Motivationskillern für Dozent:innen. Aus den frühen Menschheitstagen, in denen es eine Frage des Überlebens sein konnte, den Säbelzahntiger zu sehen, der sich in die Szene schlich, ist unser Gehirn leider noch darauf geeicht, bewegte Bilder als starken Reiz zu empfinden. Deshalb stört es die Hinter-dir-Sitzenden auch, wenn du leise einen Film guckst. Ganz davon zu schweigen, dass das Klappern einer Tastatur wahnsinnig macht. Nutze zum Mitschreiben dein Tablet oder leise Tastaturen; manchmal tun es auch eine Kladde oder die ausgedruckten Folien.

M wie Meckern

Nutze die Fachschaft, den Zehn-Sterne-Service der BCI, die Evaluation am Ende des Semesters oder das Beschwerdemanagement, um deine Meinung zu sagen und Verbesserungen zu fordern. Aber denk auch dran, „studieren“ kommt von „studere“ und das heißt „sich mühen“. Beschwerden über eine zu schwere Klausur, für die du einfach nur zu wenig gelernt hattest, bringen überhaupt nichts.

P wie Papier

Papier hilft beim Konzentrieren, sagt die Forschung. Zum Mitschreiben empfehlen wir dir daher nach wie vor (wenigstens ab und zu Papier) und einen Stift. Wenn du gut mit deinem Tablet umgehen kannst, OK, aber dann benutze auch in diesem Fall lieber ein Schreibprogramm ohne Tastatur.

 

 

 

 

R wie Reden stört

Die Stühle und das Leben sind hart, aber versuche in der Vorlesung trotzdem, nicht mit deiner Nachbar:in zu reden. Es stört ungemein, viel mehr als in der Schule, wo ja höchstens dreißig Leute gleichzeitig in einem Raum reden konnten. Gerade in den großen Vorlesungen wie AC, Mathe, Mechanik oder Thermo entwickelt sich sonst schnell ein Lärmpegel, der unerträglich wird und bei dem sich keiner mehr konzentrieren kann. Sauer auf dich werden außer den Dozent:innen (doch, man sieht dich von vorn, sogar im Audimax!) mindestens die Kommiliton: innen im Zweitversuch und meist auch andere.

Dauernde Privatgespräche sind ein echter Motivationskiller für Lehrende. Lass es nicht so weit kommen, dass sie irgendwann nur noch ihr Ding machen und euch in der Klausur zeigen, dass ihr zu wenig könnt. Noch mal, wie bereits unter D wie Dasein: Du kannst rausgehen und fürs Besprechen des letzten Fußballspiels ist die Caféteria eh besser geeignet.

Vielleicht könnte es auch helfen, die Vorlesung nicht an einem Stück zu hören, sondern in der Mitte eine Pause zu machen? Dann bittet die Dozent:innen darum.

S wie Sprechstunde

Sprechstunden sind an den meisten Lehrstühle das ganze Jahr über. In den Prüfungszeiten sind sie total überlaufen, im Semester meist ganz leer. Eine verkannte Möglichkeit, sich Hilfe zu holen beim Selbststudium, was manche Dozent:innen dann leider als Desinteresse (fehl)interpretieren werden.

U wie UNO

Na OK, wir glauben nicht, dass noch UNO gespielt wird in den hinteren Reihen. Skat oder Poker aber leider schon. Geht gar nicht! Respektlos, schulkindermäßig, lästig. Wird neben dir gespielt, sag etwas, spielst du selber, dann bitte nicht in der Vorlesung, sondern in der Cafeteria.


V wie Veranstaltung vorher verlassen

Früher gehen stört. Nicht nur die Profs, auch deine Mitstudierenden. Sie müssen aufstehen, ihre Aufmerksamkeit unterbrechen und eventuell sogar länger bleiben, weil die Veranstaltung unterbrochen wurde. Gar nicht gut kommt es, wenn du gemütlich am Prof vorbeischlenderst, nur weil dir der Ausgang vorn vielleicht eine Treppe erspart oder anderswie günstiger vorkommt. Wenn du vorher weißt, dass du früher gehen wirst, setz dich in die letzte Reihe und dort an den Rand und geh auch leise hinten raus, damit du nicht störst.

W wie Wasser

Hast du schon mal drüber nachgedacht, wie es aussieht, wenn man in einen Hörsaal mit zweihundert Leuten guckt, von denen die Hälfte ein Getränk auf dem Tisch hat und in Abständen den Verschluss zischen lässt und daraus schluckt? Oder wie sehr dieses Geräusch bei der Klausur nervt? Dehydrieren ist selbstverständlich gefährlich, aber so heiß ist es eher selten, dass du es vielleicht auch bis zur nächsten Pause aushalten kannst.
Alternativ nimm statt lautem wenigstens ein stilles Wasser, das macht keinen Krach.

Z wie Zu spät

Dein Wecker hat nicht oder nicht laut genug geklingelt, die S1 ist mal wieder zu spät, du hattest dein Handy vergessen und musstest noch einmal zurück… Jetzt bist du zu spät in der Vorlesung und da du nicht maximal stören willst, beachtest du die folgenden Regeln:

Die meisten Hörsäle haben zwei Eingänge. Benutz bitte den hinteren, so musst du nicht direkt am Prof und am Beamer vorbei. Gehe möglichst leise an der Seite nach hinten.

Bleib auf deiner Hörsaalseite. Wenn das Wechseln nicht zu vermeiden ist, gehst du nicht unten an der Tafel rüber, sondern erledigst den Seitenwechsel hinten.

Setz dich an den Rand und drängel dich nicht irgendwo in die Mitte.